LBV Erlangen

Der Turmfalke (Falco tinnunculus)

Der Turmfalke ist einer unserer kleinsten und häufigsten Greifvögel. Im Flug ist er gut an seinen spitzen Flügeln und dem langen Schwanz erkennbar. Oft kann man ihn rüttelnd über äcker, Wiesen und Brachen sehen.

Merkmale

Das Federkleid des Turmfalken ist braun mit schwarzen Flecken, die sich zu einer Querstreifung zusammenfügen. Die Flügelspitzen und eine breite Schwanzbinde sind ebenfalls schwarz. Der Kopf der Männchen ist grau und die Färbung ist insgesamt auffälliger. Wie bei vielen Greifvögeln sind die Männchen (34 cm) im Durchschnitt etwas kleiner als ihre Weibchen (36 cm). Die Flügelspannweite beträgt etwa 75 cm. Turmfalken produzieren eine ganze Reihe verschiedener Rufe. Insbesondere in Brutplatznähe ist häufig ein ‘ki ki ki ki...‘ zu hören.

Lebensweise

Turmfalkenmännchen Typisch für den Turmfalken ist der Rüttelflug, dem er den Namen „Rüttelfalke“ verdankt. Dabei steht der Falke rüttelnd in der Luft und hält nach Beute Ausschau. Aber auch Ruderflug und Ansitzjagd nutzt er um seine Nahrung, die hauptsächlich aus Mäusen besteht, zu erbeuten. Außerdem können sich Turmfalken von größeren Insekten und insbesondere in schneereichen Wintern von kleinen Vögeln ernähren.

In Erlangen kommt der Turmfalke im ganzen Stadtgebiet vor, hat aber ein großes Revier, so dass man ihn nicht ständig antrifft. Zur Jagd fliegt er überwiegend aus der Stadt aufs freie Feld, das bis zu 5 km entfernt liegen kann.

Im Winter bleibt der Turmfalke, je nach Nahrungsangebot, hier oder zieht einige hundert Kilometer umher.

Fortpflanzung

Turmfalke im NistkastenWas die Wahl des Brutplatzes angeht, sind Turmfalken nicht immer wählerisch. So kann man Turmfalkenbruten in Nischen, auf Fensterbrettern und in Mauernischen von hohen Gebäuden, Türmen, Scheunen und anderen Gebäuden finden. Auch Nistkästen, die für Schleiereulen und Wanderfalken angebracht wurden, werden gerne von Turmfalken bewohnt. Eher selten nutzen sie in unserer Gegend Krähenhorste als Brutplatz. Die 3 bis 6 Eier werden meist im April gelegt und etwa einen Monat lang bebrütet. Nach einem weiteren Monat fliegen die Jungvögel aus. In der Regel wird nur einmal jährlich gebrütet.

Gefährdung und Schutz

Turmfalken sind nicht selten. Aber gerade in Städten machen es ihnen moderne Bauweisen und der Schutz der Gebäude vor Tauben zunehmend schwerer geeignete Brutplätze zu finden. Die stärksten Einschnitte erleidet die Turmfalkenpopulation jedoch durch lange, schneereiche Winter, die ihnen den Zugang zu Mäusen erschweren.

Turmfalke Turmfalke fliegt über Erlangen