LBV Erlangen

Der Mauersegler (Apus apus)

Dieser Luftakrobat ist ein sehr auffälliger Bewohner des Erlanger Stadtgebiets. Mauersegler brüten in Kolonien und sind bei uns von Ende April bis Anfang August über der Stadt und den Wiesen und Feldern des Umlands zu sehen und vor allem zu hören. Mauersegler sehen den Schwalben zwar ähnlich, sind mit diesen aber nicht verwandt.

Akrobaten der Luft

Erwachsene Mauersegler verbringen fast ihr ganzes Leben in der Luft. Kein einheimischer Vogel ist derart an das Leben in der Luft angepasst. Nur während der Jungenaufzucht landen die Vögel regelmäßig an höheren Gebäuden, Felsen oder Bäumen. Die langen schmalen Flügel (ca. 42 cm Spannweite) sind perfekt für den schnellen Flug (bis zu 200 km/h) geeignet und mit seinen kleinen Füßen kann er gut klettern. Auf dem Boden macht der Mauersegler hingegen einen eher unbeholfenen Eindruck und geschwächte Tiere können oft nicht mehr vom Boden aus starten. Häufig schlafen Mauersegler sogar im Flug in Höhen zwischen 400 und 3600 m.

Sommervogel

Unsere Mauersegler verschwinden schon im August und verbringen den Rest des Jahres vorwiegend südlich des Äquators. Auch während der Brutsaison weichen die erwachsenen Mauersegler schlechten Wetterlagen großräumig aus. Sie verlassen dann zeitweise sogar ihre Jungen, die bei niedrigen Temperaturen auch Tage lang ohne Futter auskommen können. Der Grund für das frühe Verschwinden der Insektenjäger aus Mitteleuropa ist dabei nicht die Temperatur oder die Verfügbarkeit von Insekten, sondern die verkürzte Tageslänge. Mauersegler müssen jeden Tag viele Stunde jagen um genügend Nahrung zu finden und sind dafür auf lange Tageslichtzeiten angewiesen.

Stadtvogel

Mauersegler In Mitteleuropa brütet der Mauersegler fast ausschließlich in Ritzen und Spalten von mehrstöckigen Gebäuden. In seltenen Fällen nutzt er, z.B. im Elbsandsteingebirge, auch natürliche Brutstätten in Felsen. Ausserhalb von Mitteleuropa gibt es auch Populationen, die ihre Jungen in Baumhöhlen aufziehen. Bei uns ist der Mauersegler jedoch auf Spalten und Ritzen in Gebäuden angewiesen, in die er seine 2 bis 3 weißen Eier legt.

Sanierte Altbauten und moderne Gebäude weisen deutlich weniger zum Brüten geeignete Nischen und Ritzen für den Mauersegler auf. Aber obwohl sich die Klimaveränderung für die Art günstig sein sollte, gehen die Bestände in Mitteleuropa zurück. Durch den Erhalt von Nischen und den Einbau von speziellen Mauerseglerkästen kann seine Wohnungsnot gelindert werden.